Anmerkung…: in der Reihenfolge der Veröffentlichung ein wenig unorthodox, springe ich hier mal wieder in den Harz….nur dass hier keiner durcheinander kommt. Kreta geht aber auch bald weiter…..
Ich erwache. Naja, erwachen setzt ja voraus, dass man auch irgendwie geschlafen hat. Da bin ich mir nicht so sicher. Ich hatte die ganze Nacht das Gefühl auf einem Schwebebalken zu liegen und kaum ein Auge zugekriegt, weil ich permanent dachte, ich würde runterfallen. Dem Hasen habe ich jedenfalls keinen Schwinger verpasst, hoffe ich zumindest. Der Hase ist übrigens auch der Grund für mein Erwachen. Ich bin die Nachtigall, sie die Lerche. Oh, Moment, ich muss mich korrigieren. Ich bin die Eule. Der Hase ist immer früh wach und ich würde es gerne vermeiden, es auch zu sein, wenn ich nicht muss. Aber sie liegt dann neben mir und auch wenn ich ihr den Rücken zugedreht habe, merke ich, dass sich ihre Augen durch mich durch bohren.
Frühstück ist das Wort, dass mir dann wortlos übermittelt wird. Der Hase sagt es zwar nicht, aber ich kenne sie ja schon ein paar dutzend Jahre, da weiß man, was der andere denkt. Und mein Hase ist nunmal ein Frühstücksmensch durch und durch. Ich stelle mich noch schlafend, in der irrigen Annahme, dass sie wirklich denkt, ich schliefe. Aber ich bin ein lausiger Schauspieler und so intensiviert sie ihren Blick durch meinen Rücken und übermittelt mir, dass sie mir das mit dem Schlaf nicht abkauft. Also drehe ich ich um und murmel ein: Guten Morgen mein Hase“, mit einem Mundgeruch, der eine direkte Verbindung zur Kanalisation nahelegt.
Die Nacht hat Spuren hinterlassen. Mein Handy kann mit der Gesichtserkennung mein Gesicht nicht erkennen. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich aussehe, wie die Tränensäcke von Horst Tappert. Wenn ich schon ein schlechter Schauspieler bin, so kann ich doch wenigstens wie einer aussehen. Weder mein Anblick, noch der üble Atem haben meinen Hasen in Ohnmacht fallen lassen. Sie ist halt sehr leidensfähig. Frühstück, Frühstück….die Worte schweben durch unser Zimmer. Aber da wir nicht allein hier sind, wollen wir auf die anderen warten. Ich hätte noch schlafen können……Frühstück, Frühstück…..es schallt lautlos immer lauter.
Ein Gang durch die Keramikabteilung, nebst einer ausgiebigen Duscheinheit beseitigen die schlimmsten Spuren und ich werde immer mehr wieder zu mir und sehe nur noch ansatzweise aus, wie mein Großvater, als er über 80 war. Der Hase ist längst schon fertig und klopft mit einer gewissen Ungeduld mit den Hasenpfoten auf den Schreibtisch in unserem Zimmer. Dann ist es soweit, unser Sohn klopft an und wir hechten zusammen mit ihm in Richtung Frühstückssaal, wo wir auf unsere Tochter und deren Freund treffen. Frühstück, Frühstück, endlich ist es soweit.
Das Frühstück hier war bei unserem ersten Aufenthalt schon sehr gut und ich hoffe, dass es immer noch so ist. Ich muss diesen Kreislauf des ewigen Essens durchbrechen und mein Plan dafür ist einfach. Ich schlage mir beim Frühstück den Bauch so richtig voll und habe dann mittags keinen Hunger, weswegen ich auf diese Mahlzeit verzichten kann. Wenn das kein Intervallfasten ist, weiß ich auch nicht. Mehr geht ja wohl nicht. Und ja, das Frühstück ist wirklich super und ich haue rein, als gäbe es kein Morgen. Ich denke, so komme ich über die Mittagszeit und wäre bereit für ein frühes Abendbrot, so gegen 14 Uhr. Wohlgenährt räumen wir unsere Zimmer und machen uns auf den Weg zu unserem zweiten Harztag.
Wenn man schon einmal im Harz ist, dann braucht man ja auch ein bisschen Programm, um vielleicht ein paar nette Sachen zu sehen. Und wir haben uns eine Tropfsteinhöhle und eine Hängebrücke ausgesucht. Komischerweise bin ich auch auf die Idee mit der Brücke gekommen. Da waren wir schon einmal drauf, als wir damals hier übernachtet hatten und schon damals hat mir die Brücke überhaupt nicht gefallen. Dem Rest meiner lieben Familie schon und weil ich ja ein rücksichtsvoller Mensch bin und mir sonst nichts Besseres eingefallen ist, geht es wieder zu dieser Brücke und ich habe die leise Hoffnung, dass es diesmal besser für mich wird. Und genau das wird es nicht.
Es ist der ewige Widerstreit in mir. Ich bin gerne irgendwo wo es hoch ist und man eine tolle Sicht hat und wenn ich dann dort bin, dann kriege ich es manchmal mit der Angst zu tun. Dabei ist es egal, ob ich auf einer Fensterscheibe laufe und in den Abgrund blicken kann, oder ob ich festen Boden unter mir habe. Das Geländer, oder die Absturzsicherung muss so hoch sein, dass ich nicht versehentlich drüber fallen kann. Dann bin ich hoch droben ein Held und es kann gar nicht hoch genug sein. Ist die Sicherung zu niedrig, dann ist es vor bei mit Heldentum. Und die Einmeterdreißig, die diese Hängebrücke hat, mögen für kleinere Menschen wohl ausreichen, aber mir ist es zu niedrig. Das weiß ich, weil ich ja schon mal hier war und damals hatte es mich ziemlich viel Überwindung gekostet hier einmal hin und her zu gehen.
Erschwerend hinzu kommt, dass es die längste Hängebrücke im ganzen Universum ist. Oder so ähnlich. Sie ist lang und auch die Längste von irgendwas, aber das ist zweitrangig. Für mich ist sie viel zu lang. Was bewegt mich bloß, hier wieder zurückkehren? Und was in aller Welt bewegt mich fünf Euro dafür zu bezahlen, dass ich gleich dauerhaft die Hosen voll habe? Es muss eine gewisse sadistische Neigung in meinem Leben geben. Aber immerhin habe ich noch einen Restfunken Verstand behalten und hänge mich nicht bäuchlings an eine Art Seilbahn und bretter mit 85 Stundenkilometern über einen Stausee, der rund hundert Meter unter mir ist. Das kann man hier nämlich auch machen und so eine Swing-Schaukel, oder wie auch immer man das nennt. Da pendelt man, aus einer ähnlichen Höhe fallend, über den See hin und her. Permanenter Herzstillstand und dafür zahlt man dann noch exorbitant viel Geld. Nee, dann doch lieber die Hängebrücke.
Harzdrenalin nennt sich das Ganze hier und ist die Gelegenheit für den Lebensmüden an sich, mal ein bisschen was für´s Gemüt zu tun. Wir nehmen also die Brücke. Nicht nur aus Rücksicht auf mich und meinen Gemütszustand, sondern auch, weil die anderen Sachen viel zu teuer sind. Irgendwo habe ich gelesen, dass ein Extremsportler sie in unter 50 Sekunden einmal hin und her überquert hat und ich bin geneigt, diesen Rekord zu brechen. Jede Sekunde, die ich auf diesem schaukeligen Ding verbringe, ist eine Sekunde zu viel. Ich wünsche den anderen Vieren viel Spaß und überlege kurz, ob ich nicht auf allen Vieren hier rüber krabbeln sollte. Aber der Boden der Brücke besteht aus Stahlgitterrosten und die sind nicht gut für die Knie.
Ich gehe für mich allein, in meinem Tempo und habe immer eine Hand am Geländer, zumindest solange niemand im Weg steht. Die ersten Meter sind noch einigermaßen harmlos, denn da befinde ich mich noch über einem Waldstück. Wenn ich hier runterfiele, dann könnten die Tannen meinen Sturz bremsen und ich wäre nur ein bisschen verletzt, wenn ich aufschlage, hoffe ich zumindest. Bei Rambo (siehe Rambo Teil 1) hat das auch geklappt. Er hatte lediglich eine Wunde am Oberarm und die hat er selbst genäht…das würde ich wohl auch hinkriegen….notfalls.
Die Bäume verschwinden und unter mir offenbart sich die Talsperre in all ihrer Pracht. Das ist schön. All ihre Pracht liegt aber hundert Meter unter mir. Das ist nicht schön. Mir wird immer bewusster, dass die Brücke wackelt, wenn da so viele Leute drüber laufen und das Geländer scheint mir immer niedriger zu werden. Der Hase, der nachweislich keine drei Stufen hoch auf einer Leiter stehen kann, ohne dass die Knie so zittern, das die ganze Leiter wackelt, steht mir einer Seelenruhe ans Geländer gelehnt und genießt zusammen mit den anderen den phänomenalen Ausblick. Während ich, der ich auf Leitern insgesamt sehr standsicher bin, hochkonzentriert nach vorne blickend, wie ein Rammbock ängstlich durch die Menschenmassen dränge, damit ich schnellstmöglich auf die andere Seite komme. Verkehrte Welt
Man muss sich seinen Ängsten stellen, um sie zu besiegen. Klappt nur nicht immer so, wie es soll. Meine Knie sind wie Pudding und als ich die andere Seite erreicht habe, sind meine Haare schlohweiß. Ja gut, das waren sie vorher auch, aber wenn nicht, dann wären sie plötzlich weiß geworden, da bin ich sicher. Man hört ja immer wieder von derartigen Spontanverfärbungen, wenn Menschen großem Stress ausgesetzt sind. Aber immerhin habe ich offensichtlich überlebt. Sicher stehend auf der anderen Seite sehe ich meinem Gefolge zu, wie sie sich immer wieder ans Geländer lehnen (die Lebensmüden) und sich an der Aussicht berauschen. Als sie dann bei mir ankommen, verkneifen sie sich größere Lästereien, aber ich kann förmlich sehen, wie sie innerlich grinsen.
Der Weg zurück könnte für mich Hasenfuß auch über die Staumauer gehen….ist weiter und nicht so abenteuerlich. Aber ich gebe mir die Blöße nicht und sprinte noch einmal über diese verkackt lange Hängebrücke und denke permanent an Indiana Jones, wie er in „Der Tempel des Todes“ über eine höchst baufällige Hängebrücke läuft und dann noch das Geländer, das aus einem schwindeligen Seil besteht, mit seiner Machete kaputthackt. Zu meiner Erleichterung ist hier niemand dabei, der Ähnliches versucht.
Wieder bin ich schnell drüben, während der Rest sich genüsslich Zeit lässt. Man hat ja schließlich dafür gezahlt. Ich habe also ein bisschen Zeit. Zeit um auch mal ein bisschen nachzudenken. Darüber, dass es eigentlich, auch trotz meiner leichten Angstzustände, oder gerade auch deswegen, eine schöne Zeit ist, die wir zusammen verbringen. Und auch wenn erst wenige Tage vergangen sind, seit unser Sohn wieder bei uns ist, kommt es mir doch vor, als wäre er schon Wochen bei uns. Erleichtert erkenne ich, dass wir ja noch die meiste Zeit mit ihm vor uns haben. Aber mir ist schon klar, dass die Tage rasen werden und dann wird der Moment des Abschieds gekommen sein (Futur 2…wollte ich schon immer mal anwenden). Mir grault jetzt schon davor und ich werde ein bisschen melancholisch. Ich bin kein Abschiedsmensch.
Der Rest meines lieben Gefolges kommt an und vertreibt mir die trüben Gedanken. Es ist immer schön, wenn wir zusammen sind. Unter einigen spöttischen Bemerkungen, die man sich nun doch nicht mehr verkneifen kann, gehen wir zum Auto und fahren zur Baumann Höhle. Die ist nicht weit weg und eine von zwei Tropfsteinhöhlen, die direkt nebeneinander angebracht sind, um dem gelangweilten Touristen ein bisschen etwas Besonderes zu bieten. Als ob eine Hängebrücke nicht schon Action genug gewesen wäre. Das Wetter wird zusehends schlechter und da so eine Höhle im Prinzip ja überdacht ist, passt es doch genau, dass wir sie nun heimsuchen.
Ich erhoffe mir von der Höhle zwei Dinge. Erstens sollte sie möglichst waagerecht verlaufen und somit eigentlich so gut wie keine Treppen haben. Die lange Treppe der Sprungschanze von gestern hat meine Beine doch mit einem veritablen Muskelkater ausgestattet, da ist ein bisschen ebenerdig genau mein Ding. Und zweitens weiß ich aus Erinnerung, dass es in so einer Höhle immer gleichbleibend kühl ist. Für jemanden, der ebenso ungern wie aber auch sehr viel schwitzt und dem auch moderate Temperaturen noch zu warm sein können, eine willkommene Abwechslung.
Wir sind Bestandteil einer großen Gruppe, die nun durch die Höhle geführt wird. Und als erstes muss man gefühlt 100 Meter hoch gehen. Natürlich übertreibe ich an dieser Stelle, aber es gibt ja auch gefühlte Temperaturen beim Wetterbericht, also kann es auch gefühlte Höhenmeter geben. Es ist jedenfalls ein langer Anstieg, den wir bewältigen und am Höhleneingang bin ich dann auch wieder auf Betriebstemperatur. Der Einzige, der hier keine Jacke trägt und trotzdem bächeweise von Schweiß auf der Stirn hat.
Spannend bleibt die Frage, wer uns denn führen wird. Auf den ersten Blick erkenne ich da niemand, bis dann eine junge Frau, sie wird so Anfang 20 sein, wenn´s hoch kommt, das Wort ergreift. Vielleicht ist sie auch gerade erst konfirmiert worden, sie sieht ja schon sehr jung aus. Natürlich habe ich spontan ein paar Vorurteile wegen ihres zarten Alters und denke, dass man uns wohl eine Praktikantin vor die Nase gesetzt hat, weil das kostengünstiger ist. Ich glaube, ich bin nicht allein mit diesem Gedanken. Aber dann beginnt sie zu sprechen und ich bin baff. Souverän ist kein Ausdruck, wie sie das hier über die Bühne bringt. Es ist so, als würde sie das schon seit 30 Jahren machen. Ich bin begeistert und sinniere darüber nach, ob es neben Temperatur und Höhenmetern nicht auch ein gefühltes Alter gibt. Ich finde sie jedenfalls sehr gut in ihrem Job. Bis zu dem Moment, an dem sie sagt, dass wir auf unserer Tour über 300 Treppenstufen bewältigen müssen. Was soll das? Haben die hier den Kölner Dom vergraben? Na toll, nicht mal auf Höhlen ist mehr Verlass. Ich suche nach dem Notausgang.
Und so hetzen wir vorbei an Stalagmiten und Stalaktiten , sind begeistert von der Schönheit, den Farben und Formen und ich bin der einzige, der auch bei 8°C (die herrschen in der gesamten Höhle) im T-Shirt durch die Gegend läuft und schwitzt wie ein Eisbär am Strand einer griechischen Insel im Hochsommer. Mitten in diesem großen Höhlenkomplex befindet sich eine große Grotte, die man bestuhlt auch für kulturelle Veranstaltungen nutzt. Hier verweilen wir ein wenig länger und unsere Führerin erzählt uns die Geschichte von dem Herrn Baumann, nach dem die Höhle benannt wurde. Natürlich verpasse ich den Anfang, werde aber hellhörig, als sie erklärt, dass der Baumann in dieser großen Grotte einmal ohne Licht drei Tage lang versucht hat den Ausgang zu finden. Ausgang? Es gibt einen Ausgang? Wo? Ich möchte ins Freie flüchten und mich irgendwo gemütlich hinsetzen.
Außerdem ist man ja schon verwundert, wie es angehen kann, dass hier jemand drei Tage lang den Ausgang nicht gefunden hat. Um Skeptikern wie mir mal ein Gefühl davon zu geben, was es heißt, in einer dunklen Höhle zu sein, wird für eine kurze Zeitspanne das Licht ausgemacht. Und es ist mit einem Mal dunkel. Erstaunlich dunkel. So dunkel, wie man es noch nie gesehen hat. Sofern man Dunkelheit sehen kann. Es ist so dunkel, dass ich nicht einmal den Hasen, der wenige Zentimeter neben mir steht, sehen kann. Ich kann nicht einmal meine Nasenspitze sehen. Es ist das große Nichts, das mich umgibt und wenn ich ehrlich bin, hätte ich an Baumanns Stelle hier nie wieder den Ausweg gefunden. Er hatte es wohl geschafft, ist aber dann an seinen Verletzungen gestorben. Ein Grund mehr für mich, nicht mehr nach einem Ausgang zu suchen.
Wir beenden die Tour nach einer angemessenen Zeit und gehen wieder zum Auto. Es regnet. Ich blicke auf den Regenradar und versuche irgendeinen positiven Aspekt zu finden. „Das wird sich hier an den Bergen festgesetzt haben. Wenn wir ein wenig durch den Harz fahren, wird es schon schöner werden“, sage ich halbherzig, oder sollte ich halbharzig gesagt haben? Und so brausen wir durch den Harz und zwei Dinge sind überdeutlich. Erstens wird das Wetter immer schlechter, je weiter wir kommen, was meine Prognose ein bisschen ins Wanken bringt. Und zweitens ist der Harz in einem erbärmlichen Zustand.
Ich kenne den Harz noch von früher und auch mit den Kindern waren wir schon ein paarmal hier und es war beeindruckend, die vielen Nadelbäume zu sehen, die an steilen Hängen dicht an dicht standen. Das ist das Bild vom Harz, das sich in mein Gedächtnis (eigentlich in unser aller Gedächtnis) eingebrannt hat. Nun fahren wir vorbei an vielen Bereichen, wo nicht ein gesunder Baum mehr steht, sofern überhaupt noch ein Baum steht. Der Zyniker in mir möchte sagen, dass einem so viel mehr Aussicht bleibt, wenn nicht immer Bäume im Weg stehen, aber wer möchte schon so eine Aussicht haben.
Der Borkenkäfer ist Schuld daran, dass es hier so katastrophal aussieht. Und es breitet sich immer weiter aus, ohne dass man es stoppen kann. Aber, so habe ich mal irgendwo gehört, der Harz erholt sich auch wieder und man wird zusehen, dass es ein Mischwald wird, der zukünftig für die Schönheit der Landschaft sorgt. In 40, 50 Jahren soll sich der Harz wieder regeneriert haben. Dann komme ich wieder.
Wir fahren noch einmal nach Goslar und finden im Randgebiet eine Eisdiele, die wir heimsuchen. Schließlich haben wir seit heut Morgen nichts mehr gegessen. Da kommt ein Eis gerade recht. Draußen regnet es immer mehr und nach dem Eis fahren wir durch die Regenfluten nach Hause. Wir sitzen stumm im Auto und alle haben irgendwie denselben Gedanken. Was ist mit Abendbrot? So ein Eis ist ja nicht schlecht, aber eine Mahlzeit ist es auch nicht. Und irgendwie hat auch keiner Bock darauf, sich zu Hause ein Brot zu schmieren. Aber richtig essen gehen möchte auch keiner. Und zu Mäckes gehen ist auch keine Alternative. Also kommen wir auf die Idee, bei Ankunft von einem guten Burgerstand ein paar gute Burger zu holen und sie bei unserer Tochter in der Wohnung zu verspeisen.
Eigentlich eine gute Idee, aber der Burger ist groß und die Pommes dazu sehr reichhaltig und eigentlich schafft keiner seine Portion. Nur ich verspüre den Ehrgeiz es zu tun. Hinterher liegt uns allen das Essen schwer im Magen und meine Waage sagt, ich hätte ruhig auf den Burger verzichten können und auf die Pommes, die die anderen nicht geschafft haben. Es muss mal Schluss sein mit der Fresserei, denn schließlich sind es noch ein paar Tage mehr bis zum Sohnesabflug und er muss dann ja auch noch in seinen Sitz reinpassen.