Ich habe eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Seit rund zwei Wochen habe ich wieder Hüftknochen. Wahrscheinlich hatte ich vorher auch welche, aber in den letzten Jahren habe ich sie sozusagen aus den Augen verloren. Sie fristeten ein Dasein als wohlgehütetes Geheimnis unterhalb einer undurchdringlichen Speckschicht. Doch nun, nachdem ich seit Beginn meiner Abstinenz rund 8Kilo abgenommen habe, trauen sie sich wieder ans Tageslicht und blinzeln an den Seiten meiner Körpermitte leicht hervor. Es gibt also körperliche Veränderungen, die mir gefallen. auch dass mein Bauchnabel nicht mehr so hervorgewölbt ist, wie ein Kleiderhaken, erfüllt mich mit Zufriedenheit.
Ich muss in meinen normalen Hosen Gürtel tragen, weil sie sonst immer rutschen. Und so ein Gürtel hält die Hose dann über dem Hüftknochen. Vor einiger Zeit hatte der Gürtel nur die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass mein Bauch nicht explodiert. Ansonsten ist der Fortschritt ein wenig ins Stocken geraten, denn die Weihnachtstage liegen gerade hinter mir. Man muss nicht lange drumrum reden, ein bis zwei Kilo sind wieder drauf. Aber die Hüftknochen habe ich trotzdem. Positiv zu vermelden ist, dass ich am ersten Weihnachtstag eine Strecke von ca. 3,5km gelaufen bin und gestern sogar meine alte Sommerstrecke mit den 4,2km. Ja, bei der langen Strecke merkte ich am Ende meine Beine ein wenig, aber ansonsten war alles prima. Ich laufe noch sehr verhalten, aber auch hier habe ich keine Probleme mit den Körperfunktionen. Kein Vergleich zum Sommer, als ich jedesmal auf den ersten dreihundert Metern kurz vorm Zusammenbruch war. Die Zeit war mir im erst einmal völlig gleichgültig, aber vom Gefühl her, war ich nicht wesentlich langsamer als im Sommer, zum vermeintlichen Höhepunkt meiner gesamten Trainingsphase.
Spürbare Auswirkungen, wie Muskelkater und dergleichen habe ich nicht. Das lässt hoffen und auch mein ständiger Schmerzbeglekiter, mein rechtes Knie, übt sich in Zurückhaltung. Natürlich möchte ich am liebsten schon fünf bis zehn Kilo weniger haben, aber ich zwinge mich zur Geduld. Deshalb laufe ich heute auch nicht. Obwohl die äußeren Bedingungen hervorragend sind. Im Moment vermute ich, dass es mir irgendwann die Lust verhagelt, wenn ich gerade am Anfang zu häufig laufe. Also bleibe ich aus rein therapeutischen Zwecken einfach mal auf dem Sofa. Habe ich mir verordnet. Und morgen gehtś wieder los. Bin gerspannt………