Nachklapp zum Trumpeltier

Ich liebe Amerika, oder besser meine Vorstellung davon und wenn ich irgendwann im Leben genug Geld hätte, würde ich bestimmt auch mal hinfliegen, den Grand Canyon, die Golden Gate Bridge und Disneyworld ansehen. Aber manchmal sind mir die Amerikaner unheimlich. Genaugenommen dieser unfassbar große Patriotismus. Gefühlt könnte man meinen, dass so ziemlich jeder (zumindest fast jeder, also fast jeder weiße) Amerikaner eine Flagge hat, die er morgens hisst, während die Familie salutierend daneben steht, sich die Hand ans Herz hält und die Nationalhymne schmettert. Mit einem „God bless America“ macht man sich dann ans Tagwerk und Abends wird die Fahne wieder eingeholt, natürlich wieder mit Nationalhymne. Der Amerikaner an und für sich ist also stolz auf sein Land. So richtig stolz. Dermaßen stolz, dass er es immer und immer wieder jedem unter die Nase reiben muss. Doch bleibt die Frage, worauf er denn letztlich so stolz ist? Was ist das, dieses Amerika. Ist es nicht eigentlich so, dass ein Haufen Europäer in diesen Kontinent eingefallen ist, sich heuschreckenartig vermehrt und dabei die Ureinwohner weitestgehend ausgerottet hat? Und weil sie dabei potentiell billige Arbeitskräfte gleich mit um die Ecke gebracht haben, sind sie in Afrika eingefallen und haben dort kurzerhand wahllos Unmengen von Ureinwohnern entführt und ins gelobte Amerika importiert. Dort haben sie die schwarzen Menschen als Sklaven gehalten und sind mit ihnen menschenunwürdig umgegangen. Zwischendurch haben diese ehemaligen Europäer Krieg gegen Europa geführt , um unabhängig zu werden. Krieg spielte fortan eine große Rolle im amerikanischen Bewusstsein. Sie haben gegen Mexiko Krieg geführt, und als es einem ihrer Präsidenten auffiel, dass die Sklaverei Unrecht sei, haben sie sogar Krieg gegeneinander geführt. Einen Krieg darum, das Recht zu besitzen, etwas Unrechtes tun zu dürfen. Die Teilnahme an den beiden großen Weltkriegen im vergangenen Jahrhundert waren in der langen kriegerischen Tradition Amerikas vielleicht noch moralisch vertretbar. Allerdings waren es auch die Amerikaner, die es wagten die Atombombe über zwei besiedelte Städte abzuwerfen. Zusammengenommen mit all den anderen Kriegen in der Welt mit amerikanischer Beteiligung, der Rassentrennung, die erst vor gar nicht allzu langer zeit aufgehoben, aber immer noch sehr präsent ist, und der bis an die Zähne bewaffneten Bevölkerung ergibt sich ein schräges Weltbild. Zumal man sich auch vor Augen führen muss, dass Amerika immer noch die Todesstrafe anwendet Da wären wir ja den Türken im Moment sehr böse, wenn sie das auch wieder praktizieren würden, aber in Amerika ist das anscheinend eine andere Art von Todesstrafe. Und da frage ich mich ernsthaft, worauf zum Geier man dort eigentlich so dermaßen stolz ist? Natürlich bin ich noch nie dort gewesen und habe noch nie mit den Leuten vor Ort gesprochen, aber manche Dinge sind einfach unumstößlich und die Berichte, die ich gesehen habe, können auch nicht alle lügen. Natürlich können auch Medien manipulieren und uns nur die Dinge zeigen, die wir sehen möchten, um unsere Vorurteile zu bestätigen, aber spätestens seit Donald zum Präsidenten gewählt wurde, ergibt es in der Gesamtheit wieder ein stimmiges Bild und das würde einem freiheitsliebenden Demokraten überhaupt nicht gefallen. Wenn wir über den Islam und die Muslime sprechen, dann ist uns allen sehr gegenwärtig, dass die meisten Muslime friedfertige Menschen sind, dass aber der Fundamentalismus ein großes Unheil für alle Menschen ist. Hassprediger, die eine Armee von Irren um sich gesammelt haben, um die Welt mit Terror zu überziehen. Da hat so ein schlichtes Gemüt wie ich Bilder vor Augen, von einem Mann, der auf einer Bühne oder dergleichen steht. Er wäre umgeben von seinen fanatischen Anhängern, die den letzten Rest ihres Verstandes an der Eingangstür gelassen hätten und er würde ihnen sein Weltbild, eingebettet in Hasstiraden, solange einbläuen, bis sie es mantraartig wiederholen. Und wenn es Gegner in seiner Veranstaltung gäbe, würde er seine Anhänger auffordern, sie, wenn nötig auch mit Gewalt, herauszuwerfen. Und sein Volk würde ihm an den Lippen hängen wie die Ferkel an der Zitze einer Sau. Und sie würden quasi mit der Muttermilch aufnehmen, was er ihnen zu sagen hat. Und dann? Tja, wer weiß schon was dann passiert. Je nachdem, welche Erscheinung der Prediger hat, entweder als Islamist oder als Träger der scheußlichsten Frisur der westlichen Welt, es liegt in der Fantasie eines jeden, sich selbst vorzustellen, was dabei herauskommen mag.
Good Night and Good Luck

oder
na dann mal gute Nacht und schöne Träume