Kos und Logis….Teil 1: Mit Slot and Fly sind wir dabei

Kos ist eine Mittelmeerinsel. Nein, das ist so nicht ganz richtig. Kos ist eine sehr schöne und ziemlich griechische Mittelmeerinsel. Eine gewisse Bekanntheit hat sie erlangt durch ihren berühmtesten Sänger: Kos-ta Cordalis. Sie ist bekannt für den Kos-mos, die Kos-a Nostra, Kos-ten-Nutzenrechneung, die Modemarke La-Kos-te und die Menschen dort haben alle Kos-e Namen. Und außerdem ist Kos die Insel, die das zweifelhafte Vergnügen hat, das Urlaubsziel für mich und den Hasen zu sein. Und für alle treuen Leser, die jetzt denken: „Ach, schon wieder so eine Urlaubsgeschichte, muss das denn sein?“, möchte ich sagen: „Ja, es muss und es ist bestimmt interessanter, als würde ich vom Rasenmähen in Bötersen schreiben!“ Obwohl falls Verlangen danach bestünde, könnte ich auch darüber berichten. Rasenmähen kann ja so aufregend sein. Doch zurück zu Kos und zu unserem Urlaub.

Ich denke, das Gefühl einen Urlaub nötig zu haben, kennt bestimmt jeder. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal dermaßen urlaubsreif gewesen bin, wie in diesem Jahr. Die Tretmühle des Alltags hatte mich in ihren Fängen (oder müssten es Flügel sein bei einer Mühle?) und in die Knie gezwungen. Das Zahnfleisch auf dem ich kroch war schon bis zum Kieferknochen durchgewetzt. Das Maximum meiner Belastbarkeit war erreicht und mir war klar, dass ich, wenn ich nicht bald mal rauskäme, platzen würde. Warum genau das so war, konnte ich nicht mit letzter Gewissheit sagen. Vielleicht war es auch nur das Gefühl kurz vorm Platzen zu sein. Aber auch das reichte völlig. Also habe ich mit letzter Kraft nur noch auf den Urlaub hingearbeitet. Immer im Hinterkopf, dass wir nach Kos reisen würden, damit man wenigstens ein Ziel hat, dass einen am Leben hält. Doch je näher der Urlaub kam, desto weniger Lust hatte ich darauf, zu verreisen. Zu Hause ist es doch auch schön.

Der Vorteil an zu Hause ist, dass man schon da ist. Zu einem Urlaubsziel muss man reisen. Und wenn es denn recht weit entfernt ist, bleibt als einzige sinnvolle Alternative das Fliegen. Mit dem Lastenrad wäre vielleicht auch schön, aber wer hat schon so viel Urlaub. Ich mag das Fliegen nicht besonders und das liegt nur zu einem Teil daran, dass ich mein Leben und vor allem das des Hasen, einem mir völlig unbekannten Menschen in die Hände lege. Eine Art Urvertrauen, die spätestens dann ins Wanken kommt, wenn man die Welt aus dem Fenster im Flugzeug so langsam kleiner werden sieht. Und dann sitzt man in so einer dünnen Eierschale, die aus Gott weiß welchen Materialien besteht, und wahrscheinlich nur durch ein paar Dutzend Nieten zusammengehalten wird, mit zigtausend Litern hochexplosivem Kerosin im Tank befüllt ist und mit 900 Sachen in 11.000 Metern Höhe durch die oberen Schichten der Atmosphäre brettert. Was da so alles passieren kann? Liest man nicht immer wieder von ausfallenden Triebwerken und angeknacksten Tragflächen? Man muss hier kein Paranoiker sein, um sich ein bisschen unwohl zu fühlen, oder eine ungeahnte Nähe zu Gott zu bekommen und man möchte Reinhard Mey zurufen: „Scheiß was auf die Freiheit über den Wolken!“

Allerdings bin ich mittlerweile schon ein paarmal geflogen und im Vergleich zum ersten Mal im Jahre 1995, als ich mich beim Start kreidebleich in den Sitz presste und gefühlt erst nach der Landung dreieinhalb Stunden später wieder ausatmete, bin ich doch schon sehr gelassen geworden. Ich bin seither viele zigtausend Kilometer auf deutschen Autobahnen gefahren und was ich da alles an grenzwertigen Situationen gesehen habe, lässt das Fliegen als das erscheinen, was es angeblich auch sein soll: die sicherste Art zu reisen. Vom Wandern und dem Lastenfahrrad mal abgesehen. Was mich am Fliegen allerdings so richtig stört und was es mir auch diesmal im Vorfeld vermiest, ist das ganze Drumrum.

Ich bin ja kein erfahrener Flieger, aber ich glaube, dass es früher irgendwie einfacher war. Da hat man seine Reise gebucht, seine Koffer gepackt, ist zum Flughafen gedüst, hat sich da in die passende Schlange gestellt und wurde mitsamt dem Gepäck abgefertigt. Dann noch durch die Sicherheitskontrolle, hin zum Gate und beim Boarding rein in die Maschine und weg. Ein logischer Weg hin zum Ferienziel, für den man aber auch ein gutes Maß an Zeit einplanen sollte, weil es viele Leute gab, die genau das Gleiche vorhatten. Lange Schlangen vor den Schaltern gehörten eben dazu.

Heutzutage ist man da weitaus revolutionärer und bindet modernste Kommunikationstechnik mit ein, in den Prozess des Eincheckens, oder wie ich es nennen möchte, des Indenfliegerkommens. Man soll halt möglichst viel schon online im Voraus abwickeln und da bin ich dann raus. Online Check In (von zu Hause), Self Bag and Drop (das was man vielleicht mal Gepäckaufgabe nannte und das heute für die Mutigen am Flughafen auch schon vollautomatisch geht) Slot and Fly, Cheech and Chong, Starsky und Hutch und was weiß ich nicht noch alles. Nirgends wird mir mein fortschreitendes Alter und meine innerliche Entfernung und Entfremdung zur modernen Welt bewusster als hier. Na gut, vielleicht noch beim Bestellen bei MC Donalds, aber das ist eine andere Geschichte.

Slot and Fly ist im Übrigen die Möglichkeit sich ein Zeitfenster bei der Sicherheitskontrolle zu buchen. Dann kann man angeblich ohne große Wartezeit diese Hürde nehmen, während das ahnungslose Fußvolk, apathisch wie frisch gebissene Zombies, in langen Schlangen vor der normalen Abfertigung steht und Dich neidisch ansieht, wie Du lächelnd an denen vorbei gehst, als wärst Du irgendein Promi. So zumindest ist die Theorie. Jedenfalls soll all das was man selbst und besonders das was man selbst von zu Hause macht, die Vorgänge am Flughafen erleichtern, die Abläufe vereinfachen und die Zeiten verkürzen. Also könnte man wesentlich entspannter in den Urlaub starten und müsste nicht so elend früh vor der Abflugzeit auf dem Flughafen sein.

Während ich also diesen ganzen Schnickschnack verweigere, blüht unser Sohn regelrecht auf, wenn er zusammen mit dem Hasen das alles schon so im Vorfeld abwickeln kann, wie der Flughafen, die Airline und der liebe Gott es gerne hätten. Mit Übereifer sitzen die beiden gefühlt stundenlang dabei und haben sich überall eingeloggt, die Sitzplätze im Flieger reserviert, das Online Check in erledigt, den Hauptcomputer der NASA gehackt und alles Mögliche gemacht, von dem ich gar nicht wissen wollte, was es ist. Wahrscheinlich habe ich das irgendwie falsch mitgekriegt, aber ich habe das Gefühl, dass der Zeitaufwand insgesamt schon recht groß war. Also sitzt man lange Zeit am Computer, damit man nicht so lange in irgendwelchen Schlangen steht und nicht sooo früh zum Flughafen fahren muss.

Also wir vor, Moment ich muss mal nachrechnen, also, als wir vor 28 Jahren in unserer Flitterwoche nach Rhodos geflogen sind, war das meine erste Flugreise überhaupt. Wir sind damals in Bremen gestartet. Bremen ist ein recht kleiner Flughafen, der seinerzeit noch kleiner war, als er es heute ist und somit war auch kein großartiges Gewusel zu erwarten. Also wenig Schlangen vor irgendwelchen Schaltern. Aber trotzdem war es so Usus, dass man rund zwei Stunden vorher auf dem Flughafen sein sollte, damit es nicht zu knapp wird, bis man im Flieger sitzt. Das alles natürlich ohne irgendwelche automatisierten Vorgänge und erst recht ohne online Zeugs. Wenn man sich also heutzutage hinsetzt und alles im Vorfeld erledigt, dann müsste das doch dazu führen, dass man nicht so lange vor Ort sein muss. Zumindest habe ich das mal so angenommen.

Unser Abflug soll um 6.55 Uhr sein und vom Hamburger Flughafen starten. Also wenn man alte Maßstäbe ansetzt, müssten wir so gegen 5 Uhr vor Ort sein. na gut, vielleicht noch etwas früher. Aber wir haben ja alles Erdenkliche schon im Vorfeld erledigt. Dann sollte es doch reichen, dass wir um ….. „Halb fünf da sind“, sagt der Hase. Nach einer eigenwilligen Hochrechnung meinerseits erkenne ich, dass wir statt zwei Stunden früher nun zweieinhalb Stunden früher da sein sollten. Wenn man mich fragen würde, dann ist der Effekt der Hausarbeiten für das Einchecken doch recht überschaubar. Eigentlich alles für die Katz. Und schon sinkt meine Lust auf diesen Abflug ganz weit nach unten. Wenn wir um halb fünf da sein wollen, dann müssen wir zu Hause so gegen 3 Uhr morgens losfahren, also dementsprechend auch eine halbe Stunde früher aufstehen. Das ist mitten in der Nacht und für mich gar nicht so leicht umzusetzen, weil ich mich nicht einfach um 19 Uhr oder so hinlegen kann, um noch genügend Schlaf zu kriegen.

Das hatten wir bei der Mallorca Reise vom letzten Jahr ähnlich und da habe ich genau eine halbe Stunde geschlafen. Na toll. Ich sehe mich schon direkt vor mir, wie ich mich stundenlang im Bett wälze, nach einem kleinen Fetzen Schlaf suche, während der Hase einfach mal so einschläft und auf satte fünf oder sechs Stunden Schlaf kommt. Wer wollte eigentlich so unbedingt ans Mittelmeer? Im Moment wäre es mir lieber gewesen, wir wären an die nächstbeste Nordsee gefahren und hätten den norddeutschen Sommer auf uns einregnen lassen. Die Vorhersagen für Norddeutschland waren schon seit Tagen nicht gerade prickelnd. Aber man hätte sich diesen blöden Flug sparen können.

Wir legen uns hin und noch bevor der Hase darüber nachdenken konnte, in welcher Position sie am besten schläft, schnarche ich mit offenem Mund und komme erst Stunden später kurz zu mir, um dann noch ein bisschen weiterzuschlafen. Dann ist es halb drei und ich brauche keinen Wecker um aufzuwachen. Ich habe mehrere Stunden geschlafen und fühle mich trotzdem total gerädert. Die Notwendigkeit eines Urlaubs ist körperlich spürbar. Und ich möchte auch ans Mittelmeer, aber ich möchte nicht dahin reisen. Was da noch alles auf mich wartet. Die Fahrt zum Flughafen, die Sache mit der automatischen Gepäckaufgabe, der ich sehr skeptisch gegenüber stehe, die Sache mit dem Zeitfenster zur schnelleren Sicherheitskontrolle, der ich auch sehr skeptisch gegenüber stehe, das Warten auf den Flieger, das Einsteigen in eben jenen, der Start, dem ich auch skeptisch gegenüber stehe, der Flug, siehe Start, die Landung, siehe Start und Flug, die Rückgabe der Koffer, den Transferbus finden, mit dem Transferbus den Transfer fahren, ankommen im Hotel, einchecken, etwas Essen, das Zimmer beziehen und dann vielleicht noch einmal ans Meer. Auch wenn alles einigermaßen gut läuft, ist das ein forderndes Programm. Ich will ja nicht jammern, aber ich könnte es.

Warum gibt es noch nicht das „Beamen“? Alles in mir ist im Schlummermodus, zu dem sich nun auch noch ein Stressmodus gesellt. Mir ist als wäre ich ein Säugling, der durch einen viel zu engen Geburtskanal auf die Welt gebracht werden soll, obwohl er doch viel lieber noch im Mutterbauch bliebe. Aber irgendwer hat gesagt, die Welt da draußen soll schön sein, also mache ich mich widerwillig auf, diese Welt zu erreichen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Fallstricke, die es bei all dem gibt, auch zum Einsatz kommen. Und sei es, dass sich wieder einmal ein paar Leute auf die Start- oder Landebahn kleben oder das Bodenpersonal einen hohen Krankheitsstand hat, oder der Pilot während des Startvorgangs einen Durchfall bekommt und notlanden muss.

Missmutig fahre ich mit dem Hasen durch die Nacht. Unser Ziel ist Parkhaus 1 auf dem Flughafengelände. Dafür haben wir uns vor ein paar Monaten schon einen Parkplatz gebucht. Da wir nachts fahren ist die Autobahn fei. Ein Vorteil den selbst mein mürrisches Ich vorurteilsfrei anerkennen muss. Es macht also Sinn, so früh zu fliegen. Auffinden des Parkhauses und eines Parkplatzes läuft reibungslos. Aber das hatte ich auch ein bisschen erwartet. Schließlich bin ich der Fahrer und Einparker. Ab jetzt aber muss ich mein Schicksal und das des Hasen immer wieder in die Hände anderer Leute legen.

Vor dem Self Beg Drop Automatenschalter, der aus 20 Selfbagdropautomaten besteht, hat sich schon eine Schlange gebildet. „Da geht es schon los“, sage ich, „von wegen reibungslos. Alles nur Augenwischerei!“ Man sagt ja, der Deutsche an und für sich neigt sehr zum Nörgeln. Momentan werde ich mir meiner Herkunft sehr bewusst. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit an dem herkömmlichen Schalter einzuchecken und dort das Gepäck not self droppen zu lassen. Dieser Schalter ist nicht weit entfernt, aber auch hier ist schon Betrieb wie beim Aldi, wenn sich die Hausfrauen um die Angebote am Donnerstag schon morgens um sieben im Laden prügeln. Okay, es könnten geschlechtergerecht auch Hausmänner sein.

Wir beschließen mutig zu sein und diesem komischen Automaten eine Chance zu geben. Und ich hasse es manchmal, wenn ich recht habe und dann müsste ich es eigentlich lieben, wenn ich im Unrecht bin. Also ist es dann doch eigentlich eine sehr schöne Erfahrung, dass das Ganze wirklich reibungslos klappt und auch zwei Technikanalphabeten, wie der Hase und ich es sind, mit ein wenig Schützenhilfe durch eine Angestellte des Flughafens, durchaus in der Lage sind, diese ausgefeilte Technik selbst zu bedienen. Lediglich beim Einscannen vom Code unseres Online Checkows, oder wie auch immer das heißt, dauert es ein bisschen, bis wir begreifen, wierum man sein Handy auf diesen Scanner legen muss. Wir definieren oben und unten halt auf eine andere Art, als es das Flughafenpersonal tut. Hauptsache beim Flug gibt es später keine unterschiedlichen Ansichten davon.

Das Slot and Fly ist im Prinzip direkt um die Ecke. Man, also auch ich, kann es eigentlich gar nicht verfehlen. Auch hier eine Schlange. Sollte ich nun doch mal Recht behalten? Wir haben noch eine halbe Stunde bis zu unserem Zeitfenster und warten. So langsam erkennen wir, dass es zwei Schlangen sind. Einmal die unendlich lange und wuselige Schlange für die normal anstehenden Reisenden und dann eine kleine für diejenigen, die auch mit Slot and Fly dabei sein wollen. Die meisten von denen sind erst nach uns dran, weswegen wir an ihnen zu unserer Zeit einfach vorbei gehen können. Nicht ohne ein bisschen verächtlich auf die vielen tausend genervten Fluggäste zu sehen, die hier herkömmlich anstehen. Die wiederum sehen uns an, als wären wir irgendwelche Promis. Auch mal ein schönes Gefühl und es hat nichts extra gekostet.

Noch genügend Zeit habend schlendern wir Richtung Gate, durch das wir in den Flieger steigen werden. Um es mit Meister Yoda zu sagen: „Müde ich bin!“ Es hat bisher alles eins A geklappt und ich bin begeistert davon, wie gut vorbereitet ich doch bin. Man muss halt auch mal vorab ein bisschen Arbeit investieren. Dann ist das alles doch halb so schlimm. Na gut, beinahe hat es alles geklappt. Der Hase musste an der Sicherheitskontrolle noch ne Ehrenrunde drehen. Ihre Tasche für das Handgepäck wurde noch auf Drogen und Sprengstoff durchleuchtet. Auf die Frage nach dem Warum antwortet der streng blickende Kontrolleur: „Na vielleicht sehen Sie ja ein bisschen danach aus.“ Ich sehe meinen Hasen nun mit ganz anderen Augen. Sie hat jetzt so etwas Verwegenes an sich, dass mich ein wenig schaudern lässt.

Wir haben natürlich auch Plätze im Flieger reserviert. Und weil wir auch schon in sehr engen Flugzeugen gesessen haben, war es uns diesmal wichtig, Plätze mit mehr Beinfreiheit zu buchen. Die besten Plätze dafür befinden sich beim Notausgang. Auch so eine Sache, wenn man mit irgendwas unterwegs ist, das einen Notausgang braucht. Jedenfalls ist da jede Menge Platz, zumindest auf der schematischen Darstellung des Flugzeugs in der Internetpräsenz der Fluglinie. Einziger Haken, man sollte gute Englischkenntnisse (angeblich) und keine gravierende körperliche Einschränkungen (offensichtlich) haben. Mit dem Englisch ist es bei uns nicht gerade weit her, aber körperlich sind wir doch noch auf der Höhe, also haben wir uns diese Plätze gebucht.

Und so sitzen wir da und warten apathisch, zusammen mit einigen Dutzend weiteren Reisezombies darauf, dass wir ins Flugzeug dürfen. Da ereilt uns eine Durchsage: “ Die Passagiere Müller, Meyer, Schmidt, Daus und Schulze müssen sich beim Eincheckschalter melden!“ Überrascht davon einmal Inhalt einer Durchsage auf dem Flughafen zu sein, denke ich als erstes an die Sicherheitskontrolle und die Auffälligkeiten des Hasen dabei. Nun haben sie uns am Kanthaken, denke ich. Wir also hin zum Schalter und melden uns pflichtbewusst. Erleichternderweise geht es darum, dass man sich ein Bild von uns verschaffen möchte um zu erkennen, ob wir körperlich in der Lage sind zu helfen, wenn der Notfall eintritt. „Sind Sie im Notfall in der Lage zu helfen, wenn der Notausgang genutzt werden muss?“, fragt die Angestellte der Airline. Natürlich sind wir das! Aber ohne Einschränkungen! Wir sind sowas von bereit zu helfen.

Wir steigen in die Maschine, setzen uns auf unsere Sitze, die eine phantastische Beinfreiheit haben und warten auf den Start. „Guck mal“, sagt der Hase und blickt auf die Verriegelung des Notausgangs, die direkt in Sitznähe von ihr ist, „da können wir dann zuerst raus.“ „Hase“, sage ich, „wir sollen erst den anderen helfen.“ „Oh, ach ja“, sagt der Hase. Und ich denke: Hasen und Kinder zuerst. Und dann ist es soweit, die Turbinen starten, wir rollen zur Startbahn, der Pilot gibt Gas, die Maschine beschleunigt und hebt ab. Mit fünfzehn Minuten Verspätung. Endlich mal ein Grund zum Meckern!